Opel Ascona B 2.0 E /SR
erschienen in der Automobil Revue 12/1980
Was bisher den Modellen Manta und Rekord vorbehalten war, hat nun seit Beginn dieses Jahres auch der Opel Ascona vorzuweisen: Einen Zweiliter-Motor, dem eine elektronische Benzineinspritzung zu 110 PS verhilft.
Die äußeren Veränderungen am Wagen sind maßvoll: Außer dem tief heruntergezogenen Frontspoiler aus Kunststoff sowie der kleinen Aufschrift "2.0 E" am Wagenheck deutet nichts auf das Vorhandensein eines potenteren Antriebsaggregats hin. Das ist gewollt. Denn Opel schiebt bei dieser Neuerung nicht die höheren Fahrleistungen und den Gewinn an sportliuchem Appeal in den Vordergrund, sondern verhält sich zeitgemäß und weist auf die Verbrauchsreduktion gegenüber der Zweiliter-Vergaserversion hin.
Und in der Tat: Der von uns gefahrene Ascona SR 2.0 E wartete auch im Test mit Verbrauchswerten auf, die unter denen des Vergasertyps liegen. Im täglichen Betrieb schwankte der Verbrauch je nach Fahrweise zwischen 7,8 und 12,5 Liter/100 km, und der Gesamttest-Konsum von 10,1 Liter/100 km ist für ein Auto dieser Leistungsklasse ausgezeichnet.
Der Ascona 2.0 E ist nicht bloß ein sparsames Auto, sondern wartet bei Bedarf auch mit einem Temperament auf, das sich durchaus sehen lassen kann. In nur 10,3 Sekunden sprintete der Testwagen aus dem Stillstand auf 100 km/h, und bei der Höchstgeschwindigkeitsmessung ermittelten wir 178 km/h.
Die konventionell angetriebene, hinten mit Starrachse versehene Mittelklasse-Limousine verblüfft mit sicherem und unproblematischem Fahrverhalten. Einen angenehmen Kompromiß zwischen sportlicher Härte und Limousinenkomfort bieten Federung und Dämpfung.
Im Innenraum dürften die vorderen Fauteuils den Körper etwas besser stützen. Lob verdienen hingegen das handliche Lenkrad, die mühelos bedienbaren Sicherheitsgurte und die zahlreichen Ablagemöglichkeiten. Die Verarbeitung ist ausgezeichnet und zeigt, daß dieses Baumuster mittlerweile bis ins Detail ausgereift ist.