Opel Omega B 2.5 TD

erschienen in der mot vom 08.07.1995

Vergleichstest Opel Omega 2.5 TD gegen Mercedes E 300

Kräftemessen

Sechszylinder haben beide unter der Haube, aber kann der 2,5-Liter-Turbo des Omega dem Dreiliter-Kraftwerk des Mercedes E 300 Paroli bieten?

Die mit Abstand günstigste Offerte, einen Sechszylinder-Diesel in dieser Fahrzeugklasse zu fahren, bietet Opel mit dem Omega. DM 46.645,-- kostet das Basismodell, und selbst die deutlich besser ausgestattete CD-Version ist mit DM 50.330,-- immer noch rund DM 16.000,-- billiger als der Stuttgarter E-Klasse-Konkurrent 300 D Avantgarde.

Da müßte der vor anderthalb Jahren präsentierte Omega doch eigentlich gut aussehen, könnte man meinen. Tut er auch. Sein Preis-Leistungsverhältnis ist nach wie vor vorbildlich, wobei er sich in Sachen Sicherheit nicht zu verstecken braucht: ABS, Fullsize-Airbags für Fahrer und Beifahrer, Gurtschloßstraffer einschließlich Gurtklemmer vorn, Gurthöhenverstellung auf allen vier Plätzen und drei Kopfstützen plus mittlerer Dreipunktgurt hinten sind serienmäßig.

Einen deutlichen Technik-Vorsprung kann der E-Klasse-Mercedes allerdings mit dem Side-Airbag für Fahrer und Beifahrer (Aufpreis: DM 747,--), dem Traktionssystem ETS sowie den lichtstarken Xenon-Scheinwerfern verbuchen.

Ausstattungsstandard sind beim Omega Zentralverriegelung mit Infrarot-Fernbedienung, elektrische Fensterheber vorn, Multi-Info-Display mit Bordcomputer, elektrische Fahrersitz-Höhenverstellung, Lederlenkrad, Servotroniclenkung - zum Teil Annehmlichkeiten, die sich Mercedes nochmals extra honorieren läßt.

Und da, wo im Mercedes-Fond beim Skisack (Aufpreis: DM 403,--) Schluß ist, geht es im Omega erst richtig los: Durchlademöglichkeit, geteilt klappbare Rücksitzlehnen und eine Ladefläche-Länge, die (mit flachgelegter Beifahrersitzlehne) bei einer viertürigen Stufenheck-Limousine nicht so leicht ihresgleichen findet.

Im Raumangebot bieten beide Kontrahenten jetzt, nachdem die E-Klasse im Vergleich zum Vorgänger deutlich zugelegt hat, annähernd Gleichstand, wobei der längere Radstand des Mercedes besonders der Beinfreiheit der Fondpassagiere zugute kommt. Unübertroffen bleibt jedoch die Innenraumhöhe des Omega, unerreicht auch sein Gepäckraum mit 530 Litern und die Variabilität bei der Beladung.

Daß Hubraum durch nichts zu ersetzen sei, widerlegt der turbo-aufgeladene 2,5-Liter-Motor des Omega recht eindrucksvoll. Obwohl er den schwereren Testwagen zu bewegen hatte, ließ der Rüsselsheimer den E 300-Mercedes mit seinem nominell sogar stärkeren Dreiliter-Saugdiesel in den Fahrleistungen klar hinter sich - und das nicht nur im Sprint, sondern auch in der Elastizitätsmessungen. Dafür überzeugt der Mercedes E 300 mit dem besseren Geräuschkomfort bei höheren Drehzahlen und vor allem mit dem im Durchschnitt um einen Liter günstigeren Kraftstoffverbrauch.